Framing erkennen und Medieninhalte kritisch hinterfragen

Spannende Einblicke in die Nachrichtenwelt und rege Diskussionen standen im Mittelpunkt des Workshops „Good News, Bad News: Die Macht der Nachrichten“ der Kolpingsfamilie Großentaft.

 

Auf der Veranstaltung im Rahmen des Projekts „Zusammen Demokratie stärken“ erfuhren die rund 30 Teilnehmer, wie Nachrichten durch sogenanntes „Framing“ die persönliche Wahrnehmung beeinflussen können. Framing bedeutet, einen Begriff zu umrahmen und so in einen bestimmten Bedeutungskontext zu setzen. Der Begriff stammt von englisch “ frame“ für „Rahmen“ ab. Je nach Rahmen erscheint der gleiche Sachverhalt positiv oder negativ. Bekanntes Beispiel dafür: Ein „halbvolles Glas“ und ein „halbleeres Glas“. Dabei ändert sich am eigentlichen Sachverhalt nichts. „Unterschiedliche Frames können beim Zuhörer somit unterschiedliche emotionale Bewertungen hervorrufen“, erklärte die Referentin und Moderatorin Maria Veltum vom Kolping-Diözesanvorstand Fulda. Als Beispiel nannte sie den Ausdruck „Flüchtlingswelle“. Der Sachverhalt, viele Geflüchtete, werde mit dem Bild der Welle verknüpft. Eine Welle sei wiederum assoziiert mit einer unaufhaltbaren Naturgewalt, die Menschen überrollen kann. Durch dieses „Framing“ würden die Geflüchteten als unkontrollierbare Bedrohung dargestellt und mit Angstgefühlen besetzt. „Denn Menschen denken häufig in Bildern“, so die Sozialpädagogin. Beim Lesen eines Textes entstünden meist unterbewusst Bilder vor dem inneren Auge, die mit Emotionen verknüpft seien. Das Beispiel zeige, wie wichtig ein reflektierter Umgang mit Sprache sei.

 

In vielen Bereichen wie den Medien, der Politik oder im Marketing werde Framing bewusst eingesetzt, um bestimmte Gefühle und Handlungen hervorzurufen. „Es ist deshalb wichtig, den Framing-Effekt zu kennen und bewusst darauf zu achten, wie Sprache genutzt wird“, betonte die Referentin. Das könne helfen, Medieninhalte kritisch zu hinterfragen.


Die Kolpingsfamilie Großentaft wird im Laufe des Jahres verschiedene Veranstaltungen im Rahmen des Projekts „Zusammen Demokratie stärken“ anbieten. Am 19. Juli wird die Reihe mit einer Studienfahrt nach Weimar „Auf den Spuren der Demokratie“ fortgesetzt. Interessierte können sich dafür bis zum 30. April unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! anmelden.

Über Kolping

Das Kolpingwerk ist ein Verband ehrenamtlicher Christen und engagiert sich in einer Solidargemeinschaft um Menschen Orientierung und Lebenshilfe zu geben.

In der Diözese Fulda gibt es rund 3.500 Mitglieder in über 45 Kolpingsfamilien.

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